VOLLMER treibt mit ORBIS MES die papierlose Fertigung und digitale Transformation voran
Branchen: Branchenunabhängig, Fertigungsindustrie, Stahl / Stahlservice-Center / Metallindustrie, Elektro- und Elektronikindustrie, Konsumgüterindustrie / Handel
Prozesse: Fertigungssteuerung
Referenzen: VOLLMER Group
Die VOLLMER Group erhöht mit dem ORBIS Manufacturing Execution System (ORBIS MES), das sich nahtlos in die SAP-ERP- und in die zukünftige SAP-S/4HANA-Landschaft einfügt, den Digitalisierungsgrad in der Fertigung. Das ist die Voraussetzung, um Shopfloor-Prozesse weiter zu optimieren und eine papierlose Fabrik im Sinne von Industrie 4.0 zu realisieren. Erste Erfolge zeigen sich bei der Betriebsdatenerfassung (BDE). Die Einführung des ORBIS MES ist zudem ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Unternehmenstransformation.
Branche: Fertigungsindustrie, Maschinen- und Anlagenbau
Produktionsstätten: Biberach an der Riß
Produkte: Schleif-, Erodier- und Lasermaschinen zur Bearbeitung von Rotationswerkzeugen und Kreissägen in der Holz- und Metall-verarbeitenden Industrie
Mitarbeiter: 850
Website: www.vollmer-group.com/de
Ein effizienter sowie maximal präziser und perfekter Schärf- und Schleifprozess ist die Voraussetzung jeder erfolgreichen Werkzeugherstellung und -instandhaltung. Genau dafür ist die VOLLMER WERKE Maschinenfabrik GmbH aus Biberach an der Riß Spezialist: Sie entwickelt und produziert leistungsstarke Schleif-, Erodier- und Lasermaschinen zur Bearbeitung von Rotationswerkzeugen und Kreissägen in der Holz- und Metall-verarbeitenden Industrie. Das 1909 gegründete, weltweit agierende Unternehmen, das 850 Mitarbeitende in Tochtergesellschaften in 15 Ländern und über 30 Vertretungen rund um den Erdball hat, gilt in diesem Bereich als Technologie- und Innovationsführer. Das belegen unter anderem mehr als 200 Patente.
Digitale Transformation als Erfolgsfaktor
Der wirtschaftliche Erfolg der VOLLMER Group ruht auf mehreren Säulen. Dazu zählen neben innovativen Maschinen mit hervorragendem TCO-Wert (Total Cost of Ownership), maßgeschneiderte Services, hochqualifizierte Mitarbeitende und eine nachhaltige Unternehmensstrategie. Um die Vision vom führenden Systemlieferanten für zerspanende Werkzeuge zu verwirklichen, setzt das Traditionsunternehmen zudem auf eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie.

So werden im Rahmen der V@dison-Initiative digitale Lösungen zur Vernetzung und Effizienzsteigerung der Maschinen entwickelt, darunter ein IoT-Starterpaket und das Online-Portal „VPortal“ als zentrale Anlaufstelle für Kunden. Das Unternehmen treibt darüber hinaus die digitale Transformation seiner Geschäftsprozesse voran. Die Weichen dafür sind mit dem geplanten Wechsel vom bisherigen SAP-ERP-System auf SAP S/4HANA und der damit einhergehenden Vereinheitlichung der IT-Landschaft gestellt.
ORBIS MES – mehr Effizienz und Transparenz im Shopfloor
Schon im Vorfeld reduziert VOLLMER dazu Nicht-SAP-Anwendungen und Schnittstellen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist mit der Einführung des SAP-basierten ORBIS Manufacturing Execution Systems (ORBIS MES) getan, das sich nahtlos in SAP ERP und in SAP S/4HANA einfügt. Es wird die alte BDE-Lösung eines anderen Anbieters ersetzen. „Wir wollen auf diese Weise Prozessabläufe beschleunigen sowie mehr Transparenz und Kostenkontrolle in den Fertigungs- und Montagebereichen erzielen“, sagt Frank Sauter, Leiter IT-Organisation & Infrastruktur bei der VOLLMER WERKE Maschinenfabrik GmbH.

Aktuell nutzt VOLLMER das ORBIS MES an einer Maschine zur automatischen Erfassung von Betriebsdaten (BDE) wie Standzeiten, Rückmeldungen zu IO-/NIO-Teilen oder Personenzeiten pro Fertigungsauftrag über die ORBIS MDE Anbindung. Die rund 230 End-User in der Produktion am VOLLMER-Stammsitz in Biberach profitieren bereits davon. Sie haben über die moderne, einfach zu bedienende Oberfläche von ORBIS MES nun einen zentralen Zugriff auf arbeitsrelevante Informationen und Dokumente.
erlose Fertigung – Kosten runter, Nachhaltigkeit rauf
Das sorgt für nie dagewesene Transparenz, denn vorher mussten die Daten mühsam aus verschiedenen IT-Systemen „gezogen“ oder noch in Papierdokumenten gesucht werden. Insbesondere auftragsspezifische und arbeitsplatzrelevante Konfigurationsdaten zu den einzelnen Produkten und ihren Varianten aus der SAP-Variantenkonfiguration (LO-VC) lagen bislang nur in Form eines umfangreichen Papierausdruckes vor. Die Suche nach den Konfigurationsdaten zu einer bestimmten Maschine gestaltete sich so recht zeitraubend und barg die Gefahr von Fehlern.
Heute rufen Mitarbeitende über ORBIS MES die entsprechenden Daten im LO-VC per Onlinezugriff schnell und einfach ab. „Das spart Zeit, die den Mitarbeitenden jetzt für wichtige Aufgaben bleibt, spart Kosten, da sich teure Ausdrucke erübrigen, sorgt für mehr Aktualität der Informationen und ist nachhaltig“, verdeutlicht Frank Sauter. Auch Wareneingänge werden von End-Usern in der Produktion nun direkt im MES gebucht, dank seiner Integration in SAP, statt wie bisher von Logistikmitarbeitenden im SAP-LES-Modul. Das hat den Vorteil, dass Wareneingänge schneller erfasst werden und automatisch Transportaufgaben für Logistikmitarbeitende entstehen, die diese auch bearbeiten statt wie bisher Mitarbeitende in der Produktion.
KPIs auf einen Blick – Echtzeiteinblick für mehr Produktivität
Die Endanwender in der Produktion (Werker, Qualitätsmanager, Produktionsleiter) haben zudem jederzeit Einblick in den Leistungsstand jeder Anlage, da ORBIS MES wichtige Kennzahlen (KPIs) wie die Overall Equipment Effectiveness (OEE) nahezu in Echtzeit übersichtlich in einem Cockpit visualisiert.
Optimierungspotenzial lässt sich so schnell erkennen und Maßnahmen zur Steigerung der Anlageneffizienz können zeitnah umgesetzt werden. Perspektivisch sollen die MES-Kennzahlen in einer Analytics-Lösung detailliert ausgewertet werden, um das Verbesserungspotenzial in der Produktion noch besser auszuschöpfen.

Anpassungen und Rollouts mit internem SAP-Know-how
Bei der Entscheidung für das ORBIS MES spielte neben der nahtlosen Integration in SAP auch eine Rolle, dass VOLLMER SAP-basierte Add-ons von ORBIS wie die ORBIS Logistik Apps Tund das ORBIS Transportsteuerungssystem (TSS) bereits mit Erfolg einsetzt. Die in der internen IT vorhandene SAP-Kompetenz war ebenfalls ein wichtiger Faktor, da individuelle Anpassungen am MES, sei es durch Customizing oder Zusatzentwicklungen, und Roll-outs weitgehend eigenständig durchgeführt werden konnten. Die ORBIS-Berater unterstützten die interne IT hierbei durch ein Coaching, das für den nötigen Wissenstransfer sorgte. Sie standen außerdem bei der Implementierung mit Rat und Tat zur Seite, von der Konzepterstellung bis zum Go-live.

Erfolgsfaktor Teamwork – von der Konzeption bis zum Go-live
Dank der partnerschaftlichen und produktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten ging die Einführung der Fertigungslösung zügig und mit Erfolg über die Bühne, inklusive der Anpassungen und Zusatzentwicklungen. Dazu zählt unter anderem die Zugriffsmöglichkeit auch auf ältere Dokumente, zum Beispiel auf Arbeitsanweisungen oder Skizzen, und die übersichtliche Bündelung mehrerer SAP-Transportaufträge in einem einzigen Auftrag. Zugleich wird automatisch geprüft, ob das Gewicht von produziertem Material im SAP-Materialstamm hinterlegt ist. Fehlt dieser Eintrag, ergänzt der End-User diesen über das MES – das verbessert die Datenqualität.
Mithilfe einer Zusatzfunktion lassen sich auch arbeitsplatzbezogene Stillstandzeiten erfassen. Die ORBIS-Berater entwickelten darüber hinaus ein digitales Logbuch, in dem sich spezifische Informationen, etwa zu Qualitätsproblemen, und zusätzliche Hinweise zum Material aus Eigenfertigung eingeben und jederzeit einsehen lassen. Die bislang umständliche und wenig transparente Aufzeichnung dieser Informationen auf Papier fällt somit weg.
Digitalisierung im Shopfloor weiter voranbringen

"Der Einsatz des ORBIS MES, das sich nahtlos in unsere jetzige SAP-ERP- und die zukünftige SAP-S/4HANA-Landschaft einfügt, ist ein zentraler Baustein, um papierlose Shopfloor-Prozesse im Sinne von Industrie 4.0 zu etablieren und ein weiterer Schritt auf unserem Weg zur digitalen Transformation" ,
fasst Frank Sauter zusammen.
Das bisher Erreichte ist noch nicht genug. Inzwischen ist der Rollout von ORBIS MES bei der Maschinenfabrik Loroch, die Teil der VOLLMER Gruppe ist, erfolgreich abgeschlossen. Nächste Vorhaben zur Digitalisierung und Optimierung der Fertigungsabläufe sind die automatische Maschinendatenerfassung (MDE) und ihre Visualisierung im ORBIS MES sowie die Einbindung von Stillstandzeiten und Störmeldungen in SAP-Instandhaltungs- und -Qualitätsprozesse.