SAP IBP: Integrierte und optimierte Supply-Chain-Planung in der Cloud

Integrierte Supply-Chain-Planung mit SAP IBP

Die Dynamik der Märkte und beschleunigte Kreisläufe beeinflussen die Planung und Steuerung der Prozesse entlang der Lieferkette (Supply Chain). Die Ursache dafür liegt unter anderem in den Erwartungen und Wünschen der Kunden, die sich ständig und zum Teil sehr schnell ändern. Das zeigt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA).

Negative Folgen nicht integrierter Supply-Chain-Planung

Alles zusammen führt dazu, dass sich zum einen die Komplexität in den Lieferketten erhöht und zweitens Aufträge und Bedarfe oft plötzlichen und großen Schwankungen unterliegen. Volatile Zeiten wie diese, in denen Lieferketten massiv unter Druck geraten, verschärfen die Situation in Bezug auf die Bedarfs-, Beschaffungs- und Bestandsplanung zusätzlich.

Eine integrierte Supply-Chain-Planung von hoher Effizienz, Flexibilität und Transparenz wird daher immer mehr zum kritischen Erfolgsfaktor. Doch die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen die Planungen in IT-Lösungen unterschiedlicher Anbieter und in Microsoft Excel, zum Teil auch auf Papier durchführen. Die damit verbundenen zahlreichen System- und Medienbrüche und eine inkonsistente Datenhaltung machen die Planung schwerfällig.

Die negativen Folgen sind bekannt:

  • Wiederbeschaffungs- und Durchlaufzeiten in der Produktion sind zu lang.
  • Auf Änderungen der Kundennachfrage kann nur mit erheblichem Zeitverzug reagiert werden.
  • Die Produktionsplanung wird von Kapazitätsproblemen und Fehlteilen dominiert.
  • Informationen sind nicht aktuell bzw. veraltet, was zu einem Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage führt.
  • Es fehlt die klare Sicht auf den aktuellen Status der Lieferkette, sei es in Bezug auf die Bestandssituation, die ein- und ausgehenden Warensendungen oder den Umlaufbestand (Work in Progress, WIP) in der Fertigung.

Die Zukunft gehört SAP IBP statt SAP APO, Excel und Co.

Um die Effizienz, Flexibilität und Transparenz der Supply-Chain-Planung nachhaltig zu optimieren, ist es nötig, die damit verbundenen Prozesse von A bis Z durchgängig (End-to-end) sowie nahezu in Echtzeit in einer einzigen Planungsumgebung durchzuführen. Für Unternehmen, die SAP ERP beziehungsweise SAP S/4HANA einsetzen, war die Lösung SAP Advanced Planning and Optimization (SAP APO) bislang häufig das Mittel der Wahl, vor allem im Hinblick auf Absatz- und Betriebsplanung (Sales and Operations Planning, S&OP) und Bedarfsplanung.

Allerdings wird SAP APO nicht mehr weiterentwickelt, die Standardwartung und der Support für diese Applikation und damit ihr Lebenszyklus enden in absehbarer Zeit. Einige APO-Funktionen wie die Produktionsfeinplanung (PP/DS) und die erweiterte Verfügbarkeitsprüfung (aATP) wurden deshalb in SAP S/4HANA zurückgeführt und sind nun Kernbestandteil dieser ERP-Suite. Es gibt in SAP S/4HANA darüber hinaus das seit langem bewährte Sales & Operations Planning (SOP), das SAP aber als nicht zukunftsfähige Technologie einstuft.

All das zeigt: In Bezug auf die Supply-Chain-Planung benötigen Unternehmen eine zukunftsfähige Alternative. Das gilt im Hinblick auf die S&OP-Planung in SAP S/HANA sowie den Einsatz SAP APO, Third-Party-Lösungen und Excel.

Funktionen, Analyse-Dashboards, User Experience und Co. – wichtige Vorteile von SAP IBP auf einen Blick

Mit SAP Integrated Business Planning (SAP IBP) ist eine solche Anwendung seit geraumer Zeit auf dem Markt. Unternehmen, die diese modulare SaaS-Cloud-Planungslösung einsetzen, die auf der SAP-HANA-Datenbank basiert und von der keine On-Premises-Version verfügbar ist, ziehen daraus vielfältigen Nutzen:

Sie bietet umfassende Funktionen für die Bedarfs-, Beschaffungs-, Verteilungs- und Bestandsplanung, ist mit Algorithmen ausgestattet, die die Planung unterstützen und vereinfachen und lässt sich bidirektional mit SAP ERP bzw. SAP S/4HANA verknüpfen. Das gewährleistet ein reibungsloses Zusammenspiel von SAP IBP mit dem jeweils eingesetzten ERP-System von SAP und eine synchrone Datenhaltung, die eine präzisere Planung ermöglicht.

Eine „eingebaute“ App für Analysen und Dashboards schafft klare Sicht auf die Lieferkette, von der Produktion über Einkaufs- und Finanzkennzahlen bis hin zu Kunden und Lieferanten. Die Lösung verfügt zudem über eine Simulation Engine, die Was-wäre-wenn-Szenarien ermöglicht, sowie über eine Mustererkennung, die Engpässe und Probleme automatisch und in Echtzeit meldet, sodass umgehend und flexibel darauf reagiert werden kann.

In puncto User Experience setzt SAP IBP ebenfalls Maßstäbe. Dafür sorgen ein Excel-Add-In, dank dem die End User ihre Planungsarbeiten auf einer vertrauten Excel-Oberfläche erledigen können und das ihnen den direkten Echtzeit-Zugriff auf SAP IBP in Microsoft Excel ermöglicht, sowie moderne SAP-Fiori-Web-Front-Ends. Sie zeigen die aktuelle Planungssituation sowie Auswertungen und Kennzahlen übersichtlich und leicht verständlich an, überall, jederzeit und auf jedem Endgerät.

Unternehmen, die die SaaS-Cloud-Planungslösung nutzen, profitieren durch vierteljährliche Releasezyklen und ständige Updates auch zeitnah von neuen Funktionen und State-of-the-Art-Technologien. Das und die Tatsache, dass sich der Aufbau, der Betrieb und die Wartung einer eigenen IT-Infrastruktur erübrigen, was die IT-Abteilung von diesen Aufgaben entlastet und Kosten spart, sind weitere große Pluspunkte.

Kurz vorgestellt – IBP for S&OP und IBP for Demand

Im Folgenden werden zwei zentrale Komponenten der cloudbasierten SAP-Planungslösung kurz vorgestellt: SAP IBP for Sales and Operations (S&OP) und SAP IBP for Demand.

SAP IBP for S&OP bildet die Absatz- und Beschaffungsplanung über unterschiedliche Reifegrade hinweg vollumfänglich und integriert in einer Umgebung ab, die alle am Planungsprozess beteiligten Personen und Bereiche einbindet. Die Planung erfolgt auf einer zentralen Datenbasis und mit einem einheitlichen Datenmodell und kann dank der Möglichkeit, Planungsebenen und -level flexibel zu definieren, wahlweise feingranular oder aggregiert durchgeführt werden.

SAP IBP for Demand bietet erweiterte Prognosefunktionen zur Berechnung kurz- und mittelfristiger Absatzmengen als Grundlage für eine präzise und robuste Bestands-, Beschaffungs- und Produktionsplanung. Statistische Prognoseverfahren unterstützen die Planer beim Erstellen mittel- und langfristiger Absatzpläne. Die Kurzfristprognosen der ermittelten Bedarfssituation für die nächsten vier bis acht Wochen werden per „Demand Sensing“ durchgeführt.

Weitere Module der Planungslösung sind:

  • SAP IBP for Response & Supply für eine operative werksübergreifende Supply-Chain Planung
  • SAP IBP for Inventory zur Bestandsplanung und -optimierung
  • SAP IBP for Demand-Driven Replenishment zur Bedarfsplanung anhand von dynamisch berechneten Puffern

Mit dem Supply Chain Control Tower aus SAP IBP lässt sich die Lieferkette anhand von Kennzahlen steuern und ihre Leistung in Echtzeit überwachen.

Die Tatsache, dass sich mit SAP IBP die verschiedenen Einzelplanungen mit wenig Aufwand zu einer einzigen, abgestimmten und beschaffungsrelevanten Vorplanung, dem Demand-Plan, konsolidieren lassen, ist ein echter Mehrwert. Im SAP-ERP Standard ist das nicht möglich.

Peter Baus, Leiter Geschäftsprozessoptimierung, HYDAC

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AUTOR
Christian Lai, ORBIS SE
AUTOR Christian Lai Senior Account Manager SAP, ORBIS SE
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