Die Zeit drängt: Die Mainstreamwartung für SAP ERP (SAP ECC 6.0) und die SAP Business Suite läuft, Stand heute, 2027 aus. Im Rahmen einer Extended-Wartung ist es zwar möglich, das bisherige ERP-System bis Ende 2030 zu nutzen – allerdings nur gegen Aufpreis. Für die Zeit nach 2030 hat SAP eine dann unbefristete „Customer Specific Maintenance“ avisiert.
Der Wechsel auf SAP S/4HANA sollte daher bald in Angriff genommen werden. Doch vielerorts wird der Umstieg auf die neue ERP-Suite von SAP noch hinausgezögert. Das könnte sich rächen. Der digitale Wandel, aber auch die Volatilität der Märkte und der Lieferketten stellen Unternehmen aller Größen und Branchen vor enorme Herausforderungen. Sie müssen so agil und flexibel sein, den Anforderungen aktiv zu begegnen, und das Geschäftsmodell erweitern oder durch ein neues, datengetriebenes ersetzen.
SAP S/4HANA – fünf wichtige Vorteile
Dazu braucht es eine ERP-Suite der neuesten Generation, die die unternehmenseigene Transformationsagenda optimal unterstützt – SAP S/4HANA eben. Ein zeitnaher Umstieg ist durchaus wettbewerbsrelevant, denn so profitiert man frühzeitig von den zahlreichen Vorzügen der Lösung.
Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
Vorteil 1:
SAP S/4HANA ist konsequent prozessorientiert aufgebaut und verfügt über ein schlankes Datenmodell, das mit deutlich weniger Aggregationstabellen auskommt (3 statt 30 bei der Bestandsführung), und über vereinfachte Funktionen gemäß dem „Principle of One“ (eine Anforderung – eine Lösung). Zahlreiche Funktionen aus SAP EWM oder SAP APO (PP/DS) sind in den ERP-Kern zurückgeführt, sodass dafür, anders als bisher, keine separaten Instanzen benötigt werden.
Vorteil 2:
Da die ERP-Suite auf der In-Memory-Plattform SAP HANA basiert, können selbst große Datenmengen (Big Data) blitzschnell verarbeitet und analysiert, Prozesse nahezu in Echtzeit vernetzt und zügig abgewickelt werden.
Vorteil 3:
SAP-Fiori-Apps mit ihren intuitiven Oberflächen sorgen für eine moderne User Experience. Die Apps sind auf die jeweiligen Anwendergruppen zugeschnitten und bringen die entsprechenden Informationen direkt auf den Desktop-PC, das Tablet oder das Smartphone.
Vorteil 4:
Embedded-Analytics-Funktionen ermöglichen sofortige Abfragen, Analysen und Simulationen (Was-wäre-wenn-Szenarien) auf Daten in SAP S/4HANA und somit operative Echtzeitanalysen, die Einblick in die aktuelle Geschäftssituation geben. Ergänzt wird Embedded Analytics durch integrierte und sofort einsatzfertige Funktionalitäten für Künstliche Intelligenz (KI), Machine Learning (ML) und Robotic Process Automation (RPA) für bestimmte Geschäftsszenarien.
Vorteil 5:
SAP S/4HANA bietet darüber hinaus eine hohe Flexibilität in Bezug auf das Betriebsmodell. Die ERP-Suite kann „on premises“ betrieben werden oder über das Full-Service-Angebot Rise with SAP in der Cloud mit den zwei Bereitstellungsmodellen Public Cloud oder Private Cloud, wahlweise bei einem Hyperscaler oder direkt im SAP-Rechenzentrum. Mit SAP S/4HANA Cloud, Public Edition, gibt es eine Multi-Tenant-Lösung und ein „echtes“ SaaS-ERP in der Public Cloud, das schnell eingeführt und einsatzbereit ist. Mit der Private Edition von SAP S/4HANA Cloud steht eine Single-Tenant-Variante zur Verfügung, die sich individuell anpassen lässt und eine System Conversion (Brownfield) ermöglicht.
Fallstricke beim Wechsel auf SAP S/4HANA umgehen
Die Einführung von SAP S/4HANA hält jedoch zahlreiche Herausforderungen bereit und erfordert ein klar strukturiertes Vorgehen. Der Einstieg in eine ganzheitliche digitale Transformationsstrategie auf Basis von SAP S/4HANA beginnt mit der Frage nach dem zukünftigen IT-Betriebsmodell: on premises, in der Private oder der Public Cloud oder in Form eines Hybridkonzepts?
Auch die künftige Front-End-Strategie sollte im Vorfeld festgelegt werden. Zwar kann SAP GUI weiterhin genutzt werden, doch für einige SAP-Funktionen ist der Einsatz von SAP Fiori obligatorisch, und auch bei der Verwendung auf mobilen Endgeräten empfiehlt sich der webbasierte Ansatz. Abhängig vom gewählten Migrationspfad bedarf es im Vorfeld einer Code-Prüfung, die klärt, inwieweit Add-ons, Eigenentwicklungen, individuelle Erweiterungen oder Modifikationen angepasst werden müssen.
Es empfiehlt sich zudem ein umfassendes „Housekeeping“ der Altdaten. Sie sollten aus dem produktiven SAP-System in ein Archiv verschoben werden, um die Datenbasis zu verschlanken und kostbare Arbeitsspeicherkapazitäten in der SAP-HANA-Datenbank zu schonen.
Greenfield, Brownfield und Lean Conversion
Um Fallstricke zu umgehen, sollte man sich beizeiten auch um das Wie beim Umstieg kümmern. Zur Auswahl stehen der Greenfield- und der Brownfield-Ansatz (Neuimplementierung bzw. System Conversion) oder ein selektiver Migrationsansatz.
Die Greenfield-Methode eignet sich für Unternehmen, die direkt von SAP-Innovationen profitieren wollen oder mit einer Multi-ERP-Umgebung (SAP/Non-SAP) arbeiten, die nach und nach durch SAP S/4HANA ersetzt werden soll. Obligatorisch ist Greenfield außerdem da, wo bis dato keine SAP-Software verwendet wurde.
Bei der Brownfield-Konvertierung wird die vorhandene SAP-Software auf SAP S/4HANA migriert. Damit das möglichst glatt und ohne böse Überraschung über die Bühne geht und die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, muss der Umstieg technisch optimal vorbereitet sein. Mit dem „Discovery Workshop SAP S/4HANA“ bietet ORBIS dafür eine Reihe von Veranstaltungen an und begleitet seine Kunden unter anderem bei der Durchführung und der Analyse des SAP S/4HANA Readiness Check. So vorbereitet, lässt sich der Wechsel auf die neue ERP-Suite dann im Sinne einer Lean Conversion zügig und sicher vollziehen.
Neueinführung und Conversion mit Trusted Advisor
Unabhängig davon, für welchen Ansatz ein Unternehmen sich entscheidet: Der Weg zu SAP S/4HANA und die Umsetzung der digitalen Transformationsagenda ist mit Herausforderungen gespickt. Sie zu meistern, erfordert ein tiefgehendes Know-how, das intern in der Regel nicht vorhanden ist. Das macht die Begleitung durch einen erfahrenen Partner unerlässlich: Er sollte als Trusted Advisor in allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen – in technischer Hinsicht, aber auch im Hinblick auf die vorhandenen Prozesse und Funktionen, die auf ihre Eignung für die digitale Transformation geprüft werden müssen, sowie bei der Wahl des geeigneten Betriebsmodells.
Sie wollen mehr darüber wissen, worauf bei der Transformation auf SAP S/4HANA zu achten ist, um Fallstricke zu umgehen? Sie möchten erfahren, wie der Umstieg schnell und sicher durchgeführt werden kann? Dann informieren Sie sich auch auf unserer Website über den Umstieg auf S/4HANA.