Intelligente Fabriken entstehen durch Vernetzung. Doch erst wenn IT (Information Technology) und OT (Operational Technology) zusammenfinden, wird das volle Potenzial von Industrie 4.0, IoT und AI realisierbar. Die IT/OT-Konvergenz gewinnt daher zunehmend an Bedeutung – insbesondere mit Blick auf AI-gestützte Szenarien im Shopfloor. Doch was genau steckt dahinter?
Die Unternehmens-IT und die Operative Technologie (OT) haben unterschiedliche Wurzeln. Während die IT – in Produktion und Logistik oft SAP-basiert – das Rückgrat der Geschäftsprozesse bildet, verantwortet die OT die Steuerung und Automatisierung industrieller Prozesse im Shopfloor. Heute rückt neben der Vernetzung von IT und OT zur Schaffung durchgängiger, datengetriebener Abläufe zunehmend auch der Einsatz digitaler Plattformen und künstliche Intelligenz (AI) in den Fokus. Dieser Brückenschlag eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten für mehr Flexibilität, Effizienz und Transparenz – vorausgesetzt, sie meistern die damit verbundenen Herausforderungen.
Warum IT/OT-Konvergenz heute so wichtig ist
Die industrielle Wertschöpfung wird zunehmend datengetrieben. Unternehmen stehen unter dem Druck, Prozesse flexibler, transparenter und effizienter zu gestalten – gleichzeitig müssen sie auf Marktveränderungen schneller reagieren können.
Genau hier entscheidet die Konvergenz von IT und OT: Erst wenn Geschäftssysteme (z. B. ERP oder MES) und operative Systeme (z. B. Maschinensteuerungen, Sensorik) nahtlos zusammenarbeiten, lassen sich Daten in Echtzeit nutzen. Damit werden intelligente Szenarien wie vorausschauende Wartung, automatisierte Qualitätssicherung oder dynamische Produktionsplanung möglich.
Typische Herausforderungen bei der IT/OT-Integration
Die Idee der IT/OT-Integration klingt einfach – in der Praxis sind jedoch einige Hürden zu meistern:
- Technologische Vielfalt: Unterschiedliche Hersteller, Schnittstellen und Protokolle erschweren die durchgängige Kommunikation.
- Security-Anforderungen: Während die IT strenge Zugriffskontrollen und Datenschutzrichtlinien verfolgt, stehen in der OT Stabilität und Sicherheit der Anlagen im Vordergrund.
- Realtime vs. Geschäftslogik: Maschinendaten entstehen in Millisekunden, Unternehmenssysteme arbeiten prozessorientiert – diese beiden Welten müssen synchronisiert werden.
- Skalierbarkeit & Standardisierung: Oft fehlen einheitliche Standards und flexible Architekturen, die eine nachhaltige und zukunftssichere Integration ermöglichen.
Die Brücke zwischen IT und OT: ORBIS DSP als Enabler
Die rein technische Integration von IT und OT genügt nicht. Entscheidend ist eine prozessorientierte und skalierbare Umsetzung. Genau hier setzt ORBIS DSP (Distributed Shopfloor Processing) an.
Was ist ORBIS DSP?
ORBIS DSP ist eine spezialisierte Edge-Lösung, die Maschinen, Anlagen, Steuerungen und Sensorik auf Shopfloor-Ebene direkt mit Business-Systemen wie SAP und mit Plattformen für Datenanalyse und AI verbindet – ohne Eingriffe in die bestehende Maschinenlogik. Damit fungiert ORBIS DSP als Brücke zwischen Shopfloor und Geschäftsprozessen.
Wie ORBIS DSP die IT/OT-Konvergenz unterstützt
Nahtlose Shopfloor- und Plattformintegration
ORBIS DSP ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen OT-Systemen (z. B. SPS, SCADA, Maschinensteuerungen) und IT-Systemen wie SAP S4HANA, SAP EWM oder SAP Digital Manufacturing – inklusive Unterstützung proprietärer Protokolle und Telegramme unterschiedlichster Hersteller.
Prozessorientiertes Ereignismanagement
Statt starrer Schnittstellenmodelle arbeitet ORBIS DSP ereignisbasiert: Technische Signale (z. B. „Automatik ein“, „Störung liegt an“) werden in Echtzeit interpretiert und in Geschäftsprozesslogik überführt – etwa für automatische Buchungen, Statusmeldungen, Erfassen und Sichern von Prozessdaten oder Rückmeldungen in der Produktion. Die Prozessmodellierung erfolgt zentral über das ORBIS DSP Management Cockpit.
Herstellerunabhängigkeit & Skalierbarkeit
Dank seiner herstellerneutralen Architektur lässt sich ORBIS DSP flexibel in heterogene Maschinenlandschaften integrieren – sei es in der Intralogistik (z. B. Lift- oder Fördersysteme), Montage, Fertigung oder Verpackung. Das macht die Lösung hochgradig skalierbar für Werke unterschiedlichster Branchen und Größen.
Autarke Runtime und AI Readiness
ORBIS DSP verfügt über eine autarke Runtime, die unabhängig von zentralen Systemen arbeitet und eine stabile Verarbeitung direkt am Shopfloor ermöglicht. Gleichzeitig ist die Lösung AI-ready: Daten werden strukturiert und in Echtzeit bereitgestellt, sodass sie unmittelbar für Machine-Learning-Modelle, Predictive-Maintenance-Szenarien oder intelligente Prozessoptimierungen nutzbar sind.
I(I)oT Layer
Der IIoT Layer fungiert als verbindende Schicht zwischen Shopfloor und Business-Systemen. Er erfasst Shopfloor-Daten aus unterschiedlichsten Quellen, normalisiert sie und stellt sie in standardisierter Form für ERP-, MES- oder AI-Plattformen bereit.
Best Practices für eine erfolgreiche IT/OT-Integration
Damit die Integration von IT und OT gelingt, sollten Unternehmen einige Grundprinzipien beachten:
- Schrittweise vorgehen: Statt eines Big Bang empfiehlt sich ein iteratives Vorgehen mit Pilotprojekten.
- Klare Governance schaffen: Gemeinsame Regeln, Verantwortlichkeiten und KPIs sind entscheidend für den Erfolg.
- Messbare Mehrwerte definieren: Jede Integrationsstufe sollte konkrete Ziele verfolgen, etwa reduzierte Stillstandszeiten oder verbesserte OEE-Werte.
- Security von Anfang an berücksichtigen: Nur wenn IT-Security und OT-Sicherheit zusammengedacht werden, lassen sich Risiken minimieren.
Ohne IT/OT-Integration keine intelligente Fabrik
In der Smart Factory entscheidet die Fähigkeit, Maschinendaten nahtlos in digitale Geschäftsprozesse zu integrieren, über Effizienz, Transparenz und Reaktionsgeschwindigkeit. Genau hier setzt ORBIS DSP an: Als Brücke zwischen Shopfloor und Geschäftsprozess-Welt macht es aus fragmentierten Maschinenlandschaften eine integrierte digitale Wertschöpfungskette.
Mit ORBIS DSP gelingt es, heterogene OT-Strukturen herstellerunabhängig anzubinden, in bspw. SAP-konforme Prozesslogik zu überführen und so die Vernetzung über Systemgrenzen hinweg Wirklichkeit werden zu lassen – modular, skalierbar und in Echtzeit.
ORBIS DSP ist somit weit mehr als nur ein Integrationswerkzeug. Es ist ein strategischer Enabler, mit dem Unternehmen ihre Produktion zukunftsfähig, transparent und automatisiert gestalten können. Kurz gesagt: Ohne durchgängige IT/OT-Integration keine intelligente Fabrik – und ohne ORBIS DSP keine durchgängige IT/OT-Integration.
Gleichzeitig zeigt dieses Beispiel, wie entscheidend die IT/OT-Konvergenz insgesamt für die Wettbewerbsfähigkeit moderner Unternehmen ist. Ob mit spezialisierten Plattformen, Edge-Lösungen oder individuellen Integrationsansätzen – im Zentrum steht immer die Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu nutzen und in messbaren Geschäftsnutzen zu verwandeln.